Rom Teil 3
Am Montag besuchten wir die Vatikanischen Museen. Als wir dort ankamen, sahen wir wieder eine unendlich lange Schlange entlang der Mauer um den Vatikan stehen, die sogar um die Kurve bis zur Hälfte der nächsten Straße reichte. Wir hatten wieder Tickets gekauft, allerdings konnte man Tickets für behinderte Personen nicht vorab kaufen. Wir zeigten meinen Behindertenausweis und konnten nach einer Sicherheitskontrolle gleich ins Museum hinein gehen. Mein Ticket und das für eine Begleitperson konnten wir wieder mit meinem Behindertenausweis vor Ort kaufen.
Zuerst sind wir einige Stufen hinauf gegangen und haben ägyptische Vasen und Sarkophage und verschiedene Figuren gesehen.
Ich habe es interessant gefunden, wie die ägyptische Schrift, also die Hieroglyphen, aussehen.
Mir ist gleich aufgefallen, dass logischerweise auch drinnen unendlich viele Touristen waren und auch viele Gruppen, deren Führer immer mit einer Fahne vorausgingen. Man konnte eigentlich nirgends stehen bleiben und Fotos machen, sondern musste mit der Menschenmasse weitergehen.
Dann kamen wir in einen Bereich mit vielen etruskischen Töpfen und Artefakten. Außerdem haben wir viele Gemälde und Skulpturen gesehen. Jeder Raum war mit wunderschönen Bemalungen verziert und ich war von den Wandfresken und ihrer Vielfalt sehr beeindruckt. Auch die riesigen Wandteppiche haben mir gut gefallen.
Der Höhepunkt der Vatikanischen Museen ist natürlich die Sixtinische Kapelle. Sie ist an den Wänden und an der Decke komplett mit traumhaft schönen Bildern bemalt. Eigentlich darf man dort keine Fotos machen, aber aufgrund meiner Sehbehinderung brauche ich das Handy dazu, um die Decke mit der Kamera zu vergrößern. Da haben wir einen Mitarbeiter gefragt und ihm meine Blindenschleife gezeigt. Er hat zugestimmt und so konnte ich mit der Kamera besser die Decke sehen.
Nach der Sixtinischen Kapelle geht man durch einen SEHR langen Gang wieder zurück zum Ausgang. Dieser ist in mehrere Räume unterteilt, die wiederum mit traumhaften Wandmalereien in unterschiedlichen Farben verziert sind. An den Seiten standen viele Kästen, die ebenfalls wunderschön bemalt waren. Diese fand ich sehr faszinierend. Die Wege waren unendlich, sodass ich das Gefühl gehabt habe, dass diese Ausstellung nie endet. Es war unglaublich, wie toll die Gemälde auf die Wände und auf die Decke gemalt wurden.
Als wir in den Gängen aus den Fenstern schauten, sahen wir, dass es auch schöne Gärten im Vatikan gab. Am Ende der Museen gab es natürlich wieder einen Shop. Zum Ausgang gingen wir über eine breite Wendeltreppe hinunter. Ich fand es sehr hilfreich, dass im Museum die meisten Stufen mit Streifen gekennzeichnet sind, damit ich sie besser sehen kann.
Danach haben wir uns bei einem Mittagsessen ausgeruht, bevor wir zum Petersplatz gegangen sind.
Gott sei Dank konnten wir wieder an der Schlange vorbeigehen, die bis auf die andere Seite des Petersplatzes reichte. Nun standen wir vor dem Petersdom, der wirklich unglaublich groß war. Drinnen waren alle Wände mit Marmor und Gold verziert, es gab viele Gemälde, Statuen und natürlich kirchliche Gegenstände. Auffällig war, dass es keine Sessel und Bänke gab. Ich habe noch nie so eine riesige Kirche gesehen!
Sehr interessant fand ich die Petrus Statue, da ein Fuß von so vielen Personen angegriffen wurde, dass man jetzt gar keine Zehen mehr erkennen kann. Heute darf man die Statue nicht mehr, angreifen, obwohl ich es gerne auch getan hätte.
Im Petersdom gab es auch eine Krypta, in der die Überreste von Petrus liegen. Ehrlich gesagt fand ich das nicht so spannend.
Man konnte auch auf die Kuppel des Petersdoms steigen, was wir aber nicht gemacht haben. Wir waren einfach zu müde für 537 Stufen.
Nachher sind wir zu einem Eisgeschäft gegangen, wo es 150 Eissorten gab. Ich fand es sehr schwierig zu entscheiden, welche Eissorten ich nehmen soll. Aber natürlich habe ich mich für drei verschiedene Schokoladesorten entschieden. Dann schlenderten wir wie viele andere Touristen wieder durch die engen Gassen. Gegenüber unseres Hotels haben wir eine Rooftop Bar entdeckt, wo wir uns am Abend einen Cocktail gegönnt haben.