Rom Teil 2
Am Sonntag sind wir mit dem Bus zum Kolosseum gefahren. Als wir angekommen sind, waren schon sehr viele Touristen da und wir mussten zuerst einmal den Eingang suchen. Wir fanden ihn relativ schnell, da es lange Schlangen vor den Eingängen gab. Wir hatten wieder Tickets gekauft, allerdings konnte man Tickets für behinderte Personen nicht vorab kaufen. Wir zeigten meinen Behindertenausweis und mussten zuerst durch eine Kontrollstation durchgehen. Der Italiener am Eingang war nett, und erklärte uns, dass wir am Schalter das richtige Ticket bekämen. Da ich CIs habe, musste ich gar nicht durch den Metalldetektor durchgehen, sondern konnte außen herumgehen. Wir waren ein bisschen zu früh dort, aber es war kein Problem, weil wir noch die richtigen Tickets für mich und eine Begleitperson besorgen mussten.
Jetzt waren wir endlich drinnen. Wir sind die Stufen hinauf gegangen und haben den Blick über das Kolosseum genossen. Es war sehr beeindruckend, die alten Ausgrabungen, Tribünen und Steinstufen zu sehen. Wir konnten fast eine ganze Runde auf den Rängen im Kolosseum drehen und sahen so das Gebäude von allen Seiten. In den Innengängen wurden abgefallene Teile des Kolosseums ausgestellt und in einem Innenraum ein Film gezeigt. Wir konnten auch noch eine weitere Ebene hinaufgehen und hatten einen weiteren schönen Blick auf die Arena. Ich konnte mir richtig vorstellen, wie die Gladiatoren mit den wilden Tieren gekämpft hatten.
Ich fand es faszinierend, dass man schon vor über 2000 Jahren so riesige Gebäude errichten konnte, und vor so langer Zeit tausende Menschen den Spielen in der Arena zugeschaut haben.
Mir haben das Kolosseum und die alten Ausgrabungen sehr gut gefallen. Ich fand es cool zu sehen, wie die enormen Steinblöcke heute noch vor uns stehen.
Nachher gingen wir am Titusbogen vorbei zum Forum Romanum. Dank meines Behindertenausweises konnten wir wieder an der langen Schlange vorbeigehen, ohne uns anstellen zu müssen.
Nach der Sicherheitskontrolle konnten wir das ganze Forum Romanum besichtigen. Wir gingen einen Hügel hinauf und konnten viele Ruinen und Ausgrabungen bewundern.
Für mich war es interessant zu sehen, wie gut sie zum Teil noch erhalten waren, und wie viele Gebäude, Hallen und Tempel es gab. Man konnte sich gut vorstellen, dass reiche Leute dort gelebt haben. Sie hatten sehr schönen Gärten und sogar große Wasserbecken. Ich fand auch eine Tafel über die Geschichte eines Gebäudes sogar mit Blindenschrift.
Für uns als Besucher gab es einen Nachteil, dass im Park nur zwei Toiletten waren – und das bei so vielen Touristen. Außerdem können Rollstuhlfahrer im Forum Romanum nur wenige Teile besichtigen, da die Böden sehr uneben und nicht für Rollstühle geeignet sind.
Eine lustige Sache habe ich auch entdeckt: Die Mülltrennung im alten Rom funktioniert ganz einfach. Schaut euch mal das Bild an.
(Für Sehbehinderte und Blinde: Auf dem Bild ist ein Mülleimer mit drei verschiedenfarbigen Öffnungen für unterschiedliche Materialien. Alle Öffnungen landen in einem einzigen großen Plastiksack.)
Wir hatten schon richtig Hunger und gingen zu einer Pizzeria. Da es mir nicht gut ging, kehrten wir anschließend ins Hotel zurück und ich ruhte mich aus.