Rom Teil 1
Wir sind Ende April bis zum 1. Mai nach Rom geflogen. Am Freitagabend ging es los und wir sind vom Flughafen nur ins Hotel gefahren. Wir wohnten in der Nähe vom Piazza Navona, den wir am nächsten Tag gleich angeschaut haben. Für den ersten Tag haben wir uns viel vorgenommen. Zuerst marschierten wir durch die Stadt und bewunderten das Pantheon, den Trevi Brunnen und die Spanische Treppe.
Was mir in Rom gleich aufgefallen ist, sind die Unmengen an Touristen, die durch die engen Gassen spazieren und lange Schlangen vor den Sehenswürdigkeiten bilden.
Der Platz um den Trevi Brunnen war komplett überfüllt und wir waren froh, dass wir einen Platz zum Bewundern und Fotografieren gefunden haben. Für mich war es neu, dass man sich etwas sich wünschen kann, wenn man eine Münze in den Brunnen wirft.
Auf der Spanischen Treppe standen sehr viele große Blumentöpfe mit hell- und dunkelrosa Blüten, was ich sehr schön fand. Allerdings befanden sich ebenso viele Touristen auf der Treppe und die Polizei passte auf, dass sich niemand auf die Stufen setzte, damit sich nicht zu viele Personen auf einmal dort aufhalten.
Wir spazierten weiter zur Villa Borghese. Den ganzen Tag schon habe ich bemerkt, dass die Wege sehr uneben sind, Löcher haben und zum Teil aus Kopfsteinpflaster bestehen, sodass ich sehr aufpassen musste, dass ich nicht stolpere. Außerdem sind an vielen Straßenecken die Gehsteige abgeschrägt – wahrscheinlich für Kinderwägen und Rollstuhlfahrer – ABER nicht der gesamte Gehsteig, sondern nur ein viereckiger Ausschnitt. Am Foto seht ihr, was ich meine. Darüber habe ich mich sehr geärgert, weil das für Sehbehinderte, Blinde und Rollstuhlfahrer eine richtige Stolperfalle ist.
Für die Galleria Borghese haben wir vorab Tickets besorgt. Die gibt es jeweils für einen zweistündigen Besuch. Wenn man kein Ticket hat, muss man sich oft lange anstellen. Wenn man ein Ticket schon vorher online kauft, ist die Schlange recht kurz.
Aber wenn man eine Behinderung hat, hat man endlich auch einen Vorteil: man muss sich gar nicht anstellen!!!! Juhu!!! Ich musste nur meinen Behindertenausweis herzeigen und durfte sofort hinein!
Im Museum haben wir viele verschiedene Steinfiguren, Mosaike und Wandmalereien gesehen. Da der zweite Stock gerade renoviert wurde, konnten wir nur den ersten Stock anschauen. Mir haben besonders die Figuren sehr gut gefallen, z.B. eine Skulptur einer liegenden Frau oder eine Statue von David mit einer Steinschleuder.
Nach dem Museum sind wir bei traumhaftem Wetter und angenehmen 25 Grad durch den Park spaziert und Richtung Piazza del Popolo gegangen. Nachdem wir schon lange unterwegs waren, brauchten wir eine Pause und suchten ein Lokal. Gott sei Dank haben wir eines gefunden, in dem wir einen Platz bekommen haben. Selbstverständlich gab es Pizza und Lasagne. :-)
Gestärkt gingen wir über eine Brücke zur Engelsburg. Dank vorher online besorgter Tickets und meinem Behindertenausweis kamen wir wieder sofort hinein und haben uns die Burg angeschaut. Zuerst ging es ohne Stufen spiralförmig hinauf, bis wir zu recht steilen Stufen kamen. Oben in der Engelsburg befinden sich ein kleines Museum und ein kleines Kaffeehaus, und man hat einen wunderschönen Blick über die Stadt. Natürlich sind wir ganz hinauf zur Statue des Erzengels Michael gegangen und haben von ganz oben die schöne Aussicht über Rom sehr genossen.
Was ich als Sehbehinderte in der Engelsburg super finde, ist, dass fast überall die Stufen mit Streifen gekennzeichnet sind.
Wir waren mittlerweile so erschöpft, dass wir uns nach einer kleinen Jause im Hotel ausgeruht haben.
Am Abend haben wir noch eine Runde durch die engen Gassen gedreht und sind bis zur Galleria Alberto Sordi gekommen. Auch zu dieser späten Stunde waren noch sehr viele Leute unterwegs. Nach 23.000 Schritten war ich total ko und wollte nur noch schlafen. Ich war froh, als ich endlich im Hotel im Bett war.