Ein Tag im Schloss Versailles

Am Sonntag sind wir zum Schloss Versailles gefahren. Die Tickets hatten wir im Voraus online gekauft, sodass wir nicht anstehen mussten, außerdem konnte ich mit meinem Behindertenausweis auch gleich wieder durch – das war sehr angenehm, denn es waren ziemlich viele Menschen dort.

Zu Beginn gab es eine Ausstellung zur Geschichte des Schlosses, wie es gebaut und später, vor allem durch König Ludwig XIV. erweitert wurde. Diese Einführung fand ich interessant. Danach ging es durch verschiedene Räume – darunter Kapelle, Schlafzimmer, Wohnzimmer und Speisesäle. Möbel gab es nur in den Schlafzimmern des Königs und der Königin, je ein großes Himmelbett und Stühle. Warum? Nach der Französischen Revolution wurde alles geplündert oder versteigert. 

Beeindruckend war natürlich der Spiegelsaal, in dem früher viele Feste oder Tänze stattgefunden haben. In weiteren Sälen wurden viele Bilder gezeigt, auf denen vorwiegend Kämpfe aus früheren Zeiten dargestellt waren, und Napoleons Siegeszüge und Krönung konnte man auch bewundern.

Das Schloss an sich hat mir gut gefallen, was allerdings ein wenig gestört hat, war die große Anzahl an Besuchergruppen. Deswegen konnten wir uns teilweise manche Dinge nicht gut ansehen und kamen nur langsam weiter. Das ist insofern wichtig, da das Schloss riesengroß ist. Schließlich haben wir es geschafft und gingen in den Garten von Versailles.

Da der Schlossgarten sehr weitläufig ist, entschieden wir uns, ein Stück mit einem „kleinen Zug“ zu fahren, um nicht alles zu Fuß gehen zu müssen – nachdem wir schon am Vortag so viel gegangen sind. Der „Zug“ war eigentlich ein Traktor mit 3 Anhängern, in denen je 20 Personen Platz haben. Die Fahrt war nicht sehr angenehm, da es auf den Wegen recht oft Wasserablaufrinnen gab, durch die wir ordentlich durchgeschüttelt wurden.

Beim Grand Trianon stiegen wir aus, es war das Lustschloss von Ludwig XIV. Dort stand das Thema Vergnügen im Mittelpunkt. Räume mit vielen kleinen Spieltischen und Staffelei, oder mit einem großen Billiardtisch, „Ruheräume“ und einen Tanzsaal konnte man hier bewundern. Besonders spannend war es, dass das alte Mobiliar hier noch zu sehen war.

Anschließend gingen wir zu einem Wasserbecken und kamen am Petit Trianon vorbei. Danach machten wir eine Mittagspause im Park und ich genoss bei herrlichem Wetter ein französisches Baguette und ein Eclaire. Mmmhhh!

Nach dem Essen spazierten wir zum Grand Kanal, das ist ein kreuzförmig angelegter See, und betrachteten den großen Garten und das Schloss von dort. Weiter ging es zum Apollon Bassin, in dem eine goldene Statue (Apollo) als Springbrunnen dient.

Wir gingen weiter und kamen zu einem anderen Wasserbecken, in dem gerade zu Musik eine „Springbrunnenshow“ gezeigt wurde. Passend zu klassischer Musik spritze das Wasser in hohen Bögen und unterschiedlichen Formen heraus.

Danach spazierten wir weiter durch die Gärten des Schlosses, auch durch einen kleinen geometrisch angelegten Wald und wieder vorbei an verschiedenen Springbrunnen schließlich zurück zum Schloss.

Direkt vor dem Schloss gab es einen Blumengarten, in den Tulpen, Narzissen und andere Frühlingsblumen in rosa, gelb und weiß in angelegten Beeten in der Sonne blühten.

Mittlerweile hatten wir ca. sieben Stunden in Versailles verbracht und waren von der Größe des Schlosses und des Gartens beeindruckt – und entsprechend müde vom Herumgehen.

Am Abend haben wir uns ein gutes Essen gegönnt und konnte den Triumphbogen bei Sonnenuntergang bewundern. Der zweite wunderschöne Tag in Frankreich!

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