Blindentennis

Heute möchte ich euch etwas über Blindentennis erzählen.

Das erste Mal habe ich bei der Sommersportwoche in Obertraun (schon im Jahr 2017) Blindentennis gespielt. Damals hatte es mir überhaupt nicht gefallen, da ich den Ball nicht treffen konnte. Damals war der Ball schwarz und ich konnte ihn fast gar nicht sehen. Sechs Jahre später habe ich es in Obertraun wieder mit Blindentennis versucht und dieses Mal hat es mir wirklich Spaß gemacht. Der Ball war jetzt gelb und mir gelang es immer wieder ihn zu treffen.

Ihr fragt euch sicher, wie man blind oder sehbehindert überhaupt Tennis spielen kann. Im Unterschied zum normalen Tennis ist der Ball größer und weicher, und im Ball ist eine kleine Rassel eingebaut, sodass die Sehbehinderten und Blinden ihn hören und wissen, wo der Ball ist. Da ich schlecht höre, ist die Rassel nur eine kleine Hilfe für mich, aber mit meinen Cochlea Implantaten funktioniert das recht gut.

Die Regeln vom Blindentennis weichen vom normalen Tennis ein bisschen ab. Der Ball darf zwei bis dreimal aufspringen, bevor er zurückgeschlagen wird. Der Tennisschläger ist ein bisschen kleiner und der Tennisplatz ist nur halb so groß. Bei jedem Ballwechsel fragt der Spieler, der beginnt: „Ready“ und der zweite Spieler antwortet „Yes“. Dann sagt der erste Spieler „Play“ und beginnt das Spiel.

Wie beim normalen Tennis kann man den Aufschlag von oben oder die Angabe von unten machen. Mir fällt die Angabe von unten leichter, wenn ich den Arm strecke, den Ball halte und mit dem Schläger dann den Ball schlage. Aber wenn ich den Ball hochwerfen und gleichzeitig treffen soll, ist das schwer für mich, dann brauche ich noch Übung.

Im September 2023 habe ich im Tennisclub LTM in Wien eine Schnupperstunde mit einer Trainerin vereinbart. Mir hat es sehr viel Spaß gemacht, sodass ich gerne weitermachen wollte. Ich habe von da an fast jeden Sonntagnachmittag eine Stunde Tennis gespielt und wurde von Sonntag zu Sonntag immer besser.

Mir gefällt es sehr und macht sehr viel Spaß, wenn ich die Bälle oft treffe und hin und her spielen kann.

Meine Vorhand ist schon sehr gut, weil ich aufgrund meiner Sehbehinderung nur mit dem rechten Auge sehe. Mit der Rückhand treffe ich den Ball nicht so oft, weil mein linkes Auge blind ist und ich deswegen auf dieser Seite nicht einschätzen kann, wann genau der Ball kommt. Ich muss auch noch lernen, wie nah ich zum Ball laufen muss, manchmal bin ich zu nahe, manchmal zu weit weg.

Nach einem halben Jahr haben mir die Trainerinnen gesagt, dass ich sehr gut spielen kann und sehr große Fortschritte gemacht habe. Bei einer Tennisstunde konnte ich sogar 10 oder 11 mal hin und her spielen.

Die Trainerin hat mir gesagt, dass ich schon ohne sie üben könnte, einfach den Ball hin und her zu spielen. Leider ist es aber nicht so leicht, weil ich unter der Woche nur am späten Nachmittag Zeit habe und eine zweite Person brauche, die mit mir gemeinsam spielt.

Manchmal bin ich auch zu müde. So würde nur am Wochenende Zeit für eine zusätzliche Tennisstunde übrigbleiben. Wie ihr wisst, mache ich am Wochenende auch gerne Ausflüge und da ist es schwer, neben Sonntag noch ein zweites Mal Tennis spielen zu gehen.

Aber vielleicht ergibt sich ja etwas und ich komme doch dazu mehr zu trainieren.

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Endlich Gas geben!

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